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SIPPO-Programm endet in Kolumbien: Sicherung des Erreichten

SIPPO (Swiss Import Promotion Programme), das vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) getragen und von Swisscontact umgesetzt wird, war ein grundlegender Pfeiler bei der Stärkung der Exportkapazitäten Kolumbiens durch den Aufbau von Kapazitäten der begünstigten Business Support Organisationen (BSO): PROCOLOMBIA, die Bogotá Chamber of Commerce, ACOTUR, Red Cacaotera und FEDECACAO (letztere während der ersten Phase des Programms).

Exit-Strategie SIPPO Kolumbien

SIPPO konzentrierte sich insbesondere auf die Sektoren Verarbeitete Lebensmittel, Natürliche Inhaltsstoffe und Nachhaltiger Tourismus. Nach acht Jahren der Zusammenarbeit wird in Kolumbien Ende 2025 der Ausstieg aus diesem wichtigen Programm erfolgen. Wichtig ist ein sorgfältig geplanter Übergang, um das mit SIPPO Erreichte nachhaltig und mit Kontinuität zu sichern.

Ausstiegsstrategie: Das mit SIPPO Erreichte nachhaltig sichern
An der jüngsten Sitzung des Country Coordination Committee von SIPPO in Kolumbien (CCC) 2024 wurden unter Beteiligung von Clément Graf, Head of Programme, und Julien Robert, dem Leiter der SECO-Kooperation an der Schweizer Botschaft in Kolumbien, sowie den BSOs, ANALDEX, der Handelskammer Schweiz-Kolumbien und dem Team von SIPPO Kolumbien die wichtigsten Elemente der Ausstiegsstrategie des Programms diskutiert. Die Teilnehmer waren sich einig, dass es wichtig ist, die Wirkung der Interventionen von SIPPO zu erhalten und sicherzustellen, dass die Institutionen und Unternehmensverbände im Land weiterhin von den im Rahmen des Programms erworbenen Fähigkeiten profitieren.

Fokus auf Nachhaltigkeit
Das SIPPO-Programm wird seine Tätigkeit in Kolumbien am 31. Dezember 2025 einstellen. Um zu gewährleisten, dass die Instrumente und Fähigkeiten, die über das Programm in den letzten acht Jahren zur Stärkung der Handels- und Exportkapazitäten entstanden sind, dauerhaft weiterbestehen können, wurde eine Ausstiegsstrategie entwickelt.

Diese Strategie zielt auf den Übergang von der direkten Zusammenarbeit zu einer nachhaltigen Wirksamkeit der Massnahmen ab und stützt sich auf drei Säulen: 1) Wissensmanagement, 2) Stärkung des Netzwerks und 3) nachhaltige Finanzierung. Diese Komponenten sollen sicherstellen, dass die kolumbianischen BSOs das erworbene technische Wissen behalten und dass das Netzwerk der Akteure im Exportsektor zusammen mit den internationalen Märkten weiter wächst.

  1. Wissensmanagement und -verbreitung: Die BSO werden über Instrumente und Programme verfügen, die einen kontinuierlichen Informationstransfer gewährleisten. Dazu gehören ein Verzeichnis von Methoden und Instrumenten auf ihren Plattformen, die Schulung von Ausbildern, Aufklärungskampagnen zur Förderung einer Exportkultur, Elemente der Verhaltensökonomie und der Einsatz künstlicher Intelligenz für Nachhaltigkeit.
  2. Stärkung von Netzwerken: Eine aktualisierte Analyse von für den Export wichtigen sozialen Netzwerken wird mit Priorität behandelt, wobei der Schwerpunkt auf der Vernetzung relevanter Akteure in der Schweiz und anderen internationalen Märkten liegt. Die Bildung thematisch ausgerichteter Netzwerke und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen werden für die BSO von entscheidender Bedeutung sein, damit sie sich auch nach dem Ausstieg von SIPPO weiterentwickeln. Es wird ein ALUMNI-Programm ins Leben gerufen, um die Verbindung der kolumbianischen BSO mit dem Programm aufrechtzuerhalten, beispielsweise durch Mentorenprogramme. Auch Communities of Practice (CoP) sollen gefördert werden.
  3. Nachhaltige Finanzierung: Obwohl dies kein traditionell von SIPPO unterstützter Bereich ist, werden Anstrengungen unternommen, um öffentlich-private Partnerschaften und Netzwerke zur finanziellen Unterstützung zu fördern. Sie können die Fähigkeit der BSO stärken, damit sie auf internationaler Ebene handlungsfähig und relevant bleiben.

Handelsperspektiven und -herausforderungen für Kolumbien
Javier Díaz, Präsident des Nationalen Exporteurverbands (ANALDEX), präsentierte eine Analyse der Handelsbeziehungen zwischen Kolumbien und der EFTA (Europäische Freihandelsassoziation), in der die Schweiz eine Schlüsselrolle spielt. Zwar sind kolumbianische Exporte hauptsächlich im Bergbau- und Energiesektor angesiedelt, aber es wurden erhebliche Möglichkeiten zur Diversifizierung des Exportangebots bei Agrarprodukten und Gütern mit einem «added value» identifiziert.

Das Potenzial Kolumbiens als Lebensmittellieferant ist angesichts der wachsenden globalen Nachfrage immens. Allerdings müssen interne Herausforderungen wie der Mangel an Infrastruktur, die Modernisierung des Zolls und die digitale Konnektivität überwunden werden, damit ein wirklich wettbewerbsfähiger Aussenhandel möglich wird.

Erkenntnisse und ein Vermächtnis für die Zukunft
SIPPO war entscheidend für den Aufbau spezialisierter Kapazitäten in den strategischen Sektoren Verarbeitete Lebensmittel, Natürliche Inhaltsstoffe und Nachhaltiger Tourismus. Die Teilnehmer des CCC 2024 waren sich einig, dass das Programm es den BSOs ermöglicht hat, sich an neue Trends anzupassen, internationale Vorschriften wie den European Green Deal einzuhalten und globale Networking-Möglichkeiten zu nutzen. Es ist deshalb von entscheidender Bedeutung, dass diese Fähigkeiten erhalten bleiben und weiterentwickelt werden können, damit Kolumbien seine Präsenz auf den internationalen Märkten festigen kann.

Der Weg nach vorn
Der Erfolg des Ausstiegs hängt nicht nur von SIPPO ab, sondern auch vom anhaltenden Engagement der BSO und der Akteure im kolumbianischen Exportsektor. Wie Clément Graf zum Ausdruck brachte, bestand der Zweck des Programms immer darin, dauerhaft Kapazitäten aufzubauen, die es den BSO ermöglichen, erfolgreich zu sein, auch wenn SIPPO seine Intervention in Kolumbien beendet.

Im Jahr 2025 wird das Programm seine Aktivitäten auf die Stärkung der Fähigkeiten der teilnehmenden BSO konzentrieren, nämlich PROCOLOMBIA, Handelskammer Bogotá, ACOTUR und Cocoa Network. So kann sichergestellt werden, dass das Erbe von SIPPO weiterhin langfristige Wirkung zeigt. Die kolumbianischen BSO bleiben mit dem globalen Exportförderungsnetzwerk verbunden. Die in den vergangenen Jahren erarbeiteten Instrumente und erworbenen Kenntnisse werden so auch nach Abschluss des Programms relevant bleiben und genutzt werden können.

Schlussfolgerung
Der Ausstiegsprozess des SIPPO-Programms in Kolumbien stellt eine neue Herausforderung dar. Er ist aber auch eine einzigartige Gelegenheit für kolumbianische Institutionen, ihre Konsolidierung als wichtige Akteure im internationalen Handel voranzutreiben. Die vorgeschlagene Strategie, die auf Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit ausgerichtet ist, wird garantieren, dass die während der Programmumsetzung erzielten Erfolge dem Land noch viele Jahre lang zugutekommen werden.

Die Unterstützung durch die Schweiz und die enge Zusammenarbeit mit der kolumbianischen Wirtschaft und Regierung sind ein Beweis für die gute Arbeit. Sie ist darüber hinaus auch ein Zeichen für das Vertrauen in Kolumbien und seine Fähigkeit, auch weiterhin ein nachhaltiges und integratives Wachstum zu erreichen, getrieben durch seine Exporte.

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